Schon seit Jahren schulden wir Giancarlo Martella den Gegenbesuch in Rom; nun ist es endlich so weit.
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[ Google Maps: Marino, Castel Gandolfo ]
Aus dem herrlichen Hotel Forum im Zentrum Roms quälen wir uns durch den Freitagnachmittagsverkehr aus der Stadt heraus, um endlich die Rösterei zu sehen. Wir wollen einen fundierten Eindruck davon erhalten, wie bei Martella wirklich gearbeitet wird.
Die ganze Familie Martella (David, Christian und natürlich Giancarlo) erwartet uns bereits, später kommt auch noch Paola, Giancarlos Frau dazu. Nun ist der unermüdliche, vielsprachige Emiliano Leggi, der Vertriebsleiter der Martellas, gefordert.
Giancarlo erläutert uns jedes Detail und jeden Arbeitsschritt bei der Entstehung seiner Kaffees auf Italienisch, Emiliano übersetzt in Deutsch und Englisch. Trotz der vermeintlichen sprachlichen Probleme entsteht rasch ein lebhaftes Fachgespräch unter Espresso-Freunden und Experten. Als solchen muss man Giancarlo Martella ohne Frage ansehen.
Martella hat sich nun entschlossen, sein Wissen in einem mehrtägigen Seminar an Interessierte weiter zu geben und mit den Feinheiten des Espresso vertraut zu machen. (Wir werden bald über Inhalte, Preise und Veranstaltungstermine berichten.)
Dieser Röstbetrieb ist wirklich „klein, aber fein“, alles ist so sauber, wie in einem Laborbetrieb. Giancarlo legt größten Wert auf absolute Akuratesse bei der Arbeit und peinliche Sauberkeit, „sonst kann man nicht konstant diese Qualität liefern, die meine Kaffees haben“, wie er sagt.
Wir sehen hier eine wirkliche Manufaktur, die weit von industrieller Produktion entfernt ist. Garant für die gleichbleibend hohe Qualität sind Auge, Nase und Erfahrung des Röstmeisters Giancarlo Martella.
Er erklärt uns (eigentlich ein großes Betriebsgeheimnis), aus welchen Sorten sich seine Mischungen zusammensetzen. Jede dieser Sorten muss einzeln geröstet werden – nur dann ist es möglich, dass jede Bohne geschmacklich absolut auf den Punkt geröstet wird.
„Diese Aufgabe kannst Du nicht durch einen Computer erledigen lassen, es sind viel zu viele „weiche“ Faktoren von Bedeutung, wie Luftdruck, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur. Und ein erfahrener Röstmeister berücksichtigt diese ganz nebenbei beim Rösten.“ lächelt er verschmitzt.
Die Trommel des von ihm verwendete 60-kg-Rösters ist vollständig mit Schamott-Steinen umhüllt, um wirklich eine absolut gleichmässige, konstante Temperatur beim Rösten gewährleisten zu können.
Diesen Mann und seine Maschine bei der Arbeit zu sehen, ist allein schon ein Genuss.
Besonders freuen wir uns über unser Gastgeschenk: Giancarlo hat speziell für uns eine besondere Espresso-Mischung geröstet, die wir natürlich sofort verkosten.
Überquellende Aromen, Nuss und Schokolade – einfach wunderbar.
„Am besten ist der Kaffee in 10 Tagen, also macht die Tüte erst dann auf und probiert ihn. “ sagt Giancarlo „Ihr werdet Euch dann gleich wieder wie bei uns in Rom fühlen.“
Hier gibt es noch einen kleinen Film der Martellas zu sehen, bei dem man deren Liebe zum Espresso gut erkennen kann.